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Tag des Lächelns: Warum es uns besser geht, wenn wir lächeln
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Tag des Lächelns: Warum es uns besser geht, wenn wir lächeln


Am 24. Jänner ist der Tag des Lächelns. Warum ein einfaches Lächeln die Stimmung hebt und was das mit Yoga zu tun hat, erfährst du hier

„Lächle so oft du kannst. Zieh einfach deine Mundwinkel etwas hoch.
Das bewirkt eine ganze Reihe an Prozessen im Gehirn, die für gute Laune sorgen.“
(Unbekannt)

Lächeln ist tatsächlich eine Wunderwaffe gegen schlechte Laune. Auch wenn uns vielleicht im Moment nicht so oft danach ist, hilft uns auch ein aufgesetztes Lächeln in bessere Stimmung zu kommen.

In diesem Zusammenhang wird häufig eine Studie (vgl. Strack, Martin, Stepper, 1988) zitiert, in der zwei Gruppen von Studenten Comics ansehen mussten. Gruppe A wurde aufgefordert, während des Betrachtens der Bilder einen Bleistift quer zwischen die Zähne zu nehmen, was jene Areale im Gesichtsbereich aktiviert, die wir sonst fürs Lächeln brauchen. Gruppe B musste den Bleistift wie einen Strohhalm in den Mund stecken, was einen eher ernsten Gesichtsausdruck bewirkt. Die Studenten aus Gruppe A bewerteten die gezeigten Comics im Durchschnitt lustiger als die Vergleichsgruppe B.

Die Folgen eines Lächelns

Ein Lächeln wirkt also auch wenn wir gar nicht in der Stimmung sind. Das ist ein interessanter Effekt, mit dem sich die Embodiment-Forschung auseinandersetzt. Es ist also nicht nur so, dass sich unsere Stimmung in unserer Mimik widerspiegelt, sondern die Reaktionskette läuft auch in die andere Richtung.

Durch unsere Körperhaltung, Mimik und Gestik können wir unsere Stimmung beeinflussen. Das Lächeln sollte für etwa eine Minute gehalten werden, um die gewünschte Wirkung zu entfalten.

Einige körperinterne Wirkungen eines Lächelns oder Lachens können sein: Stress wird abgebaut, Glückshormone werden ausgeschüttet, der Stoffwechsel wird angeregt. Die Wirkung nach außen kennen wir sicher alle: ein lächelnder Mensch wirkt sympathisch und ein Lächeln hilft das Eis zu brechen und in Kontakt zu kommen. Darum sollten wir alle freigebig mit unserem Lächeln umgehen – auch hinter der FFP2-Maske, denn die Augen lächeln mit. Das beeinflusst unsere Umgebung positiv.

Der Körper wirkt auf die Psyche

Die Embodiment-Forschung beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche. Es wurde gezeigt, dass Körperzustände auf psychische Zustände wirken. Wenn wir die Schultern und den Kopf hängen lassen, die Arme kraftlos an den Seiten, dann beginnen wir uns unmittelbar auch kraftlos zu fühlen, negative Gedanken und Gefühle folgen. Das Gehirn nimmt die Information des Körpers (kraftlos) auf und schlussfolgert, dass wir uns schlecht fühlen und setzt seinerseits nun Signale in Gang, die diese Prozesse weiter verstärken: ein Teufelskreis.

Aber wir können uns diese Wechselwirkung auch umgekehrt zu Nutze machen: einerseits wie oben beschrieben durch ein einfaches Lächeln. Andererseits können wir aber noch weiter gehen und bewusst eine aufrechte Haltung einnehmen, die zu der Stimmung gehört, die wir gerne hätten. Wir tun dies in den Yogastunden ohnehin.

"Ver-körpern" von Qualitäten

In jeder Yogastunde verbinden wir uns mit den Qualitäten, die den Asanas (Yogahaltungen) zugeschrieben werden. Bleiben wir erstmal beim aufrechten Stand: die Wirbelsäule wird aufrecht, die Füße hüftgelenksbreit, der Kopf ausbalanciert und die Gesichtsfläche lotrecht. Wenn wir nun von außen auf uns selbst schauen, welchen Eindruck haben wir? Wir sehen jemand, der fest im Leben steht, selbstsicher und in sich ruhend wirkt. Im Yoga nennen wir dies Haltung den Berg und wenn wir die Haltung einnehmen, "ver-körpern" wir den Berg: unverrückbar, standhaft, geduldig.

Die Haltung entfaltet also auch nach innen ihre Wirkung. Das Gehirn bekommt die Information, dass wir uns gut fühlen und glaubt dem Körper. So können wir den Teufelskreis verlassen und umkehren.

 

Stabilität, Klarheit, Aufrichtung

Eine andere Yogahaltung, die sich für ein kleines Embodiment-Experiment gut eignet, ist der Krieger 2 (siehe Bild). Wir verbinden uns mit den Qualitäten eines Kriegers, wie zum Beispiel ehrenhaft, tapfer, mutig, kraftvoll, durchsetzungsstark, stabil, …

Die gegrätschen Beine verleihen der Position einen stabilen Stand, die Hüftmuskulatur wird geöffnet. Die Wirbelsäule ist aufgerichtet, der Kopf gerade. Die Arme gehen auf Schulterhöhe kraftvoll zur Seite, der Blick nach vorne über den Handrücken. Die Ausrichtung des Kopfes, der nach vorne gewandte Blick, verbunden mit dem stabilen, kraftvollen Stand und der klaren Ausrichtung der Arme haben auf uns eine mächtige Wirkung. Unser Gehirn bekommt das Signal: Ich bin stark, klar, erfolgreich. Wir fühlen uns wie ein Sieger.

Probier’s aus und schenk dir ein Lächeln!

Literatur:
Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken. Penguin Verlag, 2016

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