Blogeintrag

Mit beiden Füßen fest im Leben stehen
Kategorie:
YogaKinderyoga

Mit beiden Füßen fest im Leben stehen


Im Yoga und im Kinderyoga spielen die Füße in vielen Unterrichtseinheiten ein tragende Rolle - durchaus auch im wörtlichen Sinn. Da unsere Füße wirklich ein Geniestreich der Natur sind, wollen wir uns hier einmal mit ihnen befassen

Durch gezielte Fußübungen, die sich wunderbar in die Yogahaltungen integrieren lassen, erfahren Kinder und Erwachsene ein neues Körpergefühl auf ihren Füßen. Denn so wie der Kopf gepflegt und gebildet wird, so können auch unsere Füße bei entsprechender Förderung ihr wahres Potenzial entfalten, und uns unser ganzes Leben lang tragen.

Erschreckenderweise werden die meisten Füße in unseren Breiten nicht artgerecht gehalten. Sie fristen ihr Dasein stets eingepfercht in Socken, Strümpfe und anatomisch nicht angepassten Schuhen. Das heißt viele Schuhe sind zu schmal und entsprechen auch in ihrer Form nicht der natürlichen Fußform.

Man kann sich fragen, warum sich die Füße immer den modischen Schuhen anpassen müssen und warum nicht die Schuhe an die Form der Füße angepasst werden.

Hightech-Konstruktion

Unsere Füße sind eine wahre Hightech-Konstruktion und eigentlich darauf ausgelegt, barfuß über Stock und Stein zu marschieren. Durch die Aufrichtung vom Vier- zum Zweibeiner konnte der Mensch seine Hände anderwärtig einsetzen – dafür mussten nun die Füße das ganze Körpergewicht tragen.

Und so ist es bis heute. Auf wenigen Quadratzentimetern muss das Gewicht verteilt werden, aber nicht nur das: der Mensch wollte und will sich ja schnell und sicher fortbewegen können, neben einer stabilen Standfläche braucht er also auch elastische Stoßdämpfung und eine Konstruktion, die kraftvolles Abstoßen möglich macht. Die Natur stattete uns Menschen daraufhin mit einem großen Fersenknochen, parallel angelegten Großzehen und einem dreidimensionalen Fußgewölbe aus.

Barfuß und gesund

Damit besitzt jeder Mensch bis heute zumindest theoretisch die Voraussetzung, sich über weite Strecken barfuß in wechselnder Geschwindigkeit auf unebenem Gelände fortzubewegen. Aber was bedeutet dieses „zumindest theoretisch“ im vorigen Satz? Die Voraussetzungen sind zwar angelegt, aber in Europa findet man leider selten Menschen mit einem intakten Fuß(gewölbe).

Diese Entwicklung ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass hierzulande Kindern schon im Baby- und Kleinkindalter Schuhe angezogen werden.

Dies ist aus mehreren Gründen abzulehnen:

  • Kleine Kinder brauchen keine „Lauflernschuhe“. Die Kunst ist es, den Kopf über dem Becken zu stabilisieren. Dicke Schuhe sind dabei oft nur hinderlich.
  • Kinder sollten möglichst viel barfuß unterwegs sein. Wie unsere Hände sind die Füße mit einer feinen Sensorik ausgestattet – Barfuß laufen auf unterschiedlichen Untergründen liefert somit auch wertvolle Impulse für das Gehirn.
  • Viele Kinder tragen zu kleine Schuhe – laut einer Studie sind es zwei Drittel aller Kinder.
  • Die Sohlen der Kinderschuhe sind viel zu dick und unbeweglich. Sie erlauben keine dreidimensionale Fußverschraubung und kein Abtasten des Untergrunds mit den Füßen. Erfreulicherweise gibt es ein wachsendes Angebot an Barfußschuhen für Kinder (und für Erwachsene), die wesentlich empfehlenswerter sind.

Fazit: Durch barfuß Laufen, richtige Schuhe und gezielte Fußübungen lässt sich die Mehrzahl aller späteren Fußprobleme verhindern. Wenn bereits Probleme vorhanden sind, lassen sich durch leicht erlernbare Übungen die Statik verbessern, das Fußgewölbe stärken und damit auch der Rücken entlasten.


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